Der Wein zum Buch: In Kooperation mit Vinicus,
der Weinhandlung am Dürerplatz
Die Seite der Wiesbadener Buchhandlungen
Wir laden Wiesbaden ein, mit uns über Bücher zu sprechen.
Hier finden Sie unsere persönlichen Buch-Empfehlungen.
Wir freuen uns, wenn auch Sie uns Ihr Lese-Tipps senden!
Was trinken Sie,
wenn Sie sich in ein Buch vertiefen?
Ein guter Wein ist nicht der schlechteste Begleiter.
Doch
passt
nicht
jeder
Wein
zu
jedem
Buch.
Ein
Sauvignon
blanc
zu
einem
Krimi
im
bitterkalten,
tief
-
verschneitem
Schweden?
Ein
Spätburgunder
zum
Tucholskys
„Schloß
Gripsholm“
oder
ein
Rieslingsekt
zu Juli Zehs neuestem Roman?
Martin
Schmidt
vom
Weinladen
Vinicus
liest
gern,
wenn es seine Zeit erlaubt.
Er
wird
Ihnen
von
Zeit
zu
Zeit
einen
Wein
vorstel
-
len,
der
ihm
zu
einem
Buch
seiner
Wahl
in
den
Sinn
kommt.
Entwickeln
Sie
das
gern
für
sich
weiter
oder
gehen
Sie
mit
Ihrem
neuen
Buchvorhaben
zu
Martin
Schmidt.
Er
wird
den
richtigen
Wein
zum
Buch
finden.
Stefan Zweig I Die Welt von Gestern.
Erinnerungen eines Europäers.
Nachdem das Buch ja ein
„ziemlich starker Tobak“ ist, habe ich mich für
einen unkomplizierten, fruchtbetonten Rotwein
aus dem Piemont entschieden:
Neben
Sangiovese
und
Montepulciano
gehört
die
Barbera-Rebe
in
Italien
zu
den
am
häufigsten
angebauten
roten
Rebsorten.
Ihre
größte
Verbreitung
hat
sie
in
Norditalien:
In
der
Lombardei
(mit
der
Hauptstadt
Mailand),
in
der
Emilia-Romagna
und
vor
allem
im
Piemont.
Die
an
Bodentyp
und
Klima
sehr
anpassungsfähige
qualitativ
hochwertige
Sorte
stammt
vermutlich
entweder
aus
dem
piemontesischen
Bereich
Monferrato oder aus dem Oltrepò Pavese,
Lombardei.
Der
Wein
zeigt
ein
mittelkräftiges
Rot,
besticht
im
Duft
mit
Noten
von
Süßkirsche,
Schattenmorelle,
roten
Beeren
und
ein
wenig
Bittermandel,
sowie
etwas
luftgetrocknetem
Speck.
Im
Mund
dann
sehr
saftig,
unglaublich
fruchtbetont,
dabei
sehr
rund
und
harmonisch,
natürlich
trocken
und
mit
einer
angenehmen
Schwere.
Ein
„trinkiger“
Rotwein,
perfekt
zu
Pizza und Pasta.
2019 Barbera d’Alba
Mauro Molino, La Morra, Piemont
Vielleicht
hat
Stefan
Zweig
ja
in
seiner
Zeit
in
Mailand
einen
Ausflug
in
das
Piemont
gemacht
oder
zumindest
davon
geträumt,
geträumt
von
Brasato
al
Barolo,
Vitello
Tonnato
und
Carne Crudo.
Mir ging es gerade so!
Prost
Martin Schmidt
VINICUS
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für jeden Geschmack!
Seerobenstr. 32 direkt am Dürerplatz | 65195 Wiesbaden
Parkplätze vorhanden
Tel.: 06 11 - 988 58 56 | eMail: info@vinicus.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 11 bis 13 Uhr und 15 bis 19 Uhr
Samstag: 10 bis 15 Uhr
Buch bestellen
Stefan
Zweig
(geb.
1881)
erzählt,
wie
er
sich
als
junger
Mann,
reisend
und
damals
noch
ohne
Ein-
schränkungen
wie
spezielle
Reisedokumente
oder
Grenzkontrollen,
zum
Weltbürger
entwickelte.
Überall
entstanden
Freundschaften
und
er
war
bald
im
Austausch
mit
Menschen
verschiedenster
Kultur-
räume
.
Er
beschreibt
die
Jahre,
in
denen
sich
der
Natio-
nalismus
wie
ein
Gift
verbreitete
und
schließlich
in
einem
–
über
Europa
hinaus
wütenden
-
Weltkrieg
mündete.
Und
nicht
genug
damit,
etablierte
sich
bald
darauf
(zunächst
in
Deutschland,
dann
auch
in
seiner
Heimat
Österreich)
erneut
ein
System,
welches
nicht
nur
Herkunft,
Rasse
und
Glaubenszugehörigkeit
zu
den
bedeutendsten
Prämissen
erklärte,
sondern
zum
wichtigsten
Bekenntnis
machte,
ausschließlich
dies
für
richtig zu halten.
Persönliche
und
politische
Gesinnung
wurden
zur
Voraussetzung
dafür,
ob
man
in
seiner
Heimat
noch
bürgerliche
Rechte
besaß,
ob
man
als
Literat
weiter
veröffentlicht, weiter gelesen werden konnte.
Stefan
Zweigs
Erinnerungen
sind
nach
dem
Beginn
des
2.
Weltkriegs
im
Exil
entstanden
und
sind
eine
äußerst
erhellende
Lektüre,
die
sich
immer
wieder
neu
zu
entdecken lohnt
…Stefan
Zweig
war
im
Jahr
1932
nach
Mailand
und
Florenz
eingeladen
und
hat
einmal
mehr
dort
in
einer
Rede
seine
Vision
der
vereinten
Staaten
Europas
vertreten:
„Wir
müssen
einig
sein
-
alle
unsere
Verschiedenheiten
und
Eifersüchteleien
müssen
wir
einschmelzen
in
der
Leidenschaft
für
dieses
größere
Ziel
der
Treue
zu
unserer
gemeinsamen
Vergangenheit
und des Glaubens an unsere gemeinsame Zukunft.“
Mit
Blick
auf
den
zunehmenden
Nationalismus
der
einzelnen
Staaten
war
er
noch
1932
voller
Hoffnung,
dass
sich
»jenes
wunderbare
Gemeinschaftsgebilde«
wieder
behaupten
könne,
»das
wir
stolz
europäische
Kultur
nennen«.
Und
so
klingt
es
vorausschauend
und
hoch
aktuell,
wenn
er
sagte:
»daß
europäische
Wirtschaft
und
europäische
Politik
ein
gemeinsames
Schicksal
sind,
daß
einer
gemeinsamen
Weltkrise
kein
Land
sich
durch
eine
Absperrung
entziehen
kann.“
(Stefan Zweig, Der europäische Gedanke)
Elke
Deichmann,
Buchhandlung
spielen
&
Lesen,
Dotzheim.
12,90€/Fl.